NABU NRW und Golfverband NRW starten Kooperation im Myllendonk
NABU NRW und Golfverband NRW starten Kooperation
18.07.2025
Gemeinsam für mehr Artenvielfalt
Am 17. Juli 2025 wurde im Golfclub Schloss Myllendonk ein starkes Zeichen für den Naturschutz gesetzt: Der Golfverband Nordrhein-Westfalen und der NABU NRW haben eine offizielle Kooperation geschlossen.
Ziel dieser Partnerschaft ist es, die bereits bestehenden und zukünftigen Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung und zum Schutz der Natur auf den Golfanlagen in NRW fachlich zu begleiten und weiter zu verbessern.
Der Kooperationsstart wurde im Rahmen eines gemeinsamen Termins offiziell besiegelt. Zu den Gästen zählten unter anderem Dr. Heide Naderer (Vorsitzende des NABU NRW), Dr. Jürgen-Peter Kretschmer (Präsident des Golfverbandes NRW), Vertreter:innen aus Ministerien, Golfclubs, biologischen Stationen sowie Medienvertreter.
Mit dem Projekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ rücken beide Organisationen das ökologische Potenzial von Golfanlagen in den Mittelpunkt. Denn neben Fairways und Greens bieten Golfplätze viele extensiv genutzte Flächen – wie Magerwiesen, Hecken, Gewässer oder Waldränder – die wertvolle Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen darstellen.
„Die Golfplätze in NRW verfügen über große eigene und für die Ausübung des Golfsports nicht direkt genutzte Flächen. Dieses Potenzial für den Natur- und Artenschutz umfangreicher als bisher auszuschöpfen, liegt uns sehr am Herzen“, so Dr. Heide Naderer. „Deshalb freuen wir uns besonders, mit der heute geschlossenen Kooperation die Weichen für mehr Artenschutz auf Golfplätzen zu stellen.“
„Der Golfverband und der NABU in Nordrhein-Westfalen streben gemeinsam an, dass möglichst viele Verantwortliche von Golfanlagen verstärkt einen Beitrag für den nachhaltigen Umwelt-, Arten- und Naturschutz leisten“, ergänzt Dr. Jürgen-Peter Kretschmer. „Teilnehmende Golfplätze leisten damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der heimischen Natur, sondern fördern auch das positive und zeitgemäß naturbewusste Image des Golfsports.“
Im Rahmen des Projekts verpflichtet sich der Golfverband NRW gemeinsam mit interessierten Clubs dazu, auf freiwilliger Basis biodiversitätsfördernde Maßnahmen umzusetzen – ohne dabei die Qualität des Spielbetriebs einzuschränken. Der NABU NRW unterstützt beratend und vermittelt regionale Expertise über seine lokalen Kreis- und Stadtverbände.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen unter anderem:
Anlage und Nutzung von Blühstreifen mit regionaltypischem Saatgut und insektentauglichen Pflanzen für Blühhabitate von Wildbienen
Anlage von Nisthabitaten für Wildbienen (Insektenhotel, Erdabbrüche)
Aufstellen von Vogelsitzstangen, Nistkästen, Steinkauzröhren, Fledermauskästen
Anlage und Pflege von Steinriegeln oder Trockenmauern (möglichst im Bereich von Extensivrasenflächen) u.v.m.
Die Kooperation soll dazu beitragen, Golfplätze in NRW als naturschutzfachlich wertvolle Räume weiterzuentwickeln – und ein modernes, naturbewusstes Verständnis von Golf zu stärken.
Wenn sich viele Golfanlagen diesem Projekt anschließen und damit ihr Commitment zum Naturschutz sichtbar machen, kann der Golfverband NRW die Interessen seiner Anlagen gegenüber Politik und Öffentlichkeit noch überzeugender vertreten.
Quelle: GVNRW